Gruppe FDP/FW hat Anträge zum kostenlosen Bus-Ticket nicht gelesen

Prüfaufträge zunächst für Schüler und bedürftige Rentner  

Mit Verwunderung nimmt die Fraktion WIN@WBV die Äußerungen der Ratsgruppe FDP/FW zur Kenntnis. „Hätten die Ratskollegen die entsprechenden Anträge sorgfältig gelesen, kämen sie sicherlich zu anderen Schlüssen. Glücklicherweise erfuhr unser Vorschlag in mehreren Ausschüssen bereits breite Zustimmung“, so Stefan Becker von WIN@WBV. 

 „Selbstverständlich haben wir uns im Rahmen der Antragstellung mit der Problematik ausführlich beschäftigt.“, ergänzt Olaf Fischer. „Dass ein solches Projekt nicht völlig unrealistisch ist zeigt uns ja das kostenlose Jugendticket im Landkreis Friesland mit ca. 10.000 Anspruchsberechtigten, für das der Landkreis über die Fördermittel hinaus etwa 800.000€ jährlich aufwendet.“, so Fischer weiter. „Sicherlich sind die Verhältnisse im städtischen Bereich nicht in jedem Fall vergleichbar, aber durch eine intelligente Gesamtlösung, die beispielsweise auch leicht entzerrte Anfangszeiten bei den Schulen in den Blick nimmt, können die Probleme der morgendlichen „Rush Hour“ gelöst werden. Ein Blick auf den Verkehr im Bereich der Friedenstraße/Friedrich-Paffrath-Straße zeigt zudem, dass ein zeitlich versetzter Schulbeginn auch beim Individualverkehr zur Entspannung beitragen könnte.“, schließt Fischer seine Ausführungen. 

Auf die konkreten Probleme bei den Verkehrsbetrieben angesprochen äußert Fraktionsvorsitzender Markus Bulla Verständnis. „Natürlich wissen wir um die Probleme beim Fahrpersonal und der Beschaffung von zusätzlichen Fahrzeugen. Hier müssen wir als Stadt alles dafür tun, um beispielsweise Hindernisse bei der Personalgewinnung zu überwinden. Zusätzlich müssen wir Unterstützung von Bund und Land bei der Beschaffung von emissionsfreien Fahrzeugen einfordern, die in der Beschaffung 2-3fach teurer als herkömmliche Busse sind. Kleinere Verkehrsunternehmen sind hier wegen der geringeren Fahrzeuganzahl deutlich im Nachteil bei Verhandlungen mit den Herstellern und der Bewilligung von Fördermitteln“, so Bulla. „Diese Probleme haben wir jedoch auch ohne das Thema Jugendticket und müssen es dringend angehen. Schließlich möchten wir gemeinsam mit der Landesregierung ohnehin eine Verdopplung der Fahrgastzahlen bis 2030 erreichen“, schließt der Fraktionsvorsitzende von WIN@WBV und sein Fraktionskollege Dr. Uwe Weithöner ergänzt: „Wir haben hier einen sinnvollen Prüfauftrag zur Stärkung des ÖPNV und sollten gemeinsam mit allen Beteiligten intelligente Lösungen suchen, statt schon im Vorfeld alles durch undifferenzierte Ablehnung zu zerreden.“  

07.12.2022