
In der Südstadt rund um die Kaiser-Wilhelm-Brücke – das Wahrzeichen und touristische Aushängeschild Wilhelmshavens – verschärft sich die Verkehrssituation zunehmend. Immer häufiger stauen sich Fahrzeugtransporter und LKWs in den umliegenden Straßen, um Neuwagen von den großen Abstellflächen rund um die Brücke abzutransportieren. An manchen Tagen warten nach Aussagen von Anwohnerinnen und Anwohnern bis zu 15 LKWs auf die Einfahrt. Die Folgen sind Verkehrsbehinderungen, blockierte Zufahrten und ein überlastetes Straßenumfeld. Selbst die Polizei war bereits mehrfach vor Ort und hat die Situation
dokumentiert.
Bereits im Vorfeld dieser Entwicklung hatten die Ratsgruppe WIN@WBV und Volt gemeinsam mit den Fraktionen von CDU und SPD sowie in enger Abstimmung mit dem Bürgerverein Süd die Verkehrsprobleme in der Südstadt thematisiert und einen entsprechenden Prüfauftrag erfolgreich durch den Rat der Stadt Wilhelmshaven eingebracht. Ziel dieses Auftrags ist es, die Verkehrssituation zu verbessern und ein gutes Miteinander von Anwohnern und gewerblichen Nutzern zu fördern.
Die aktuelle Situation mit chaotischem und ungeregeltem An- und Abtransport sowie der Zwischenlagerung hunderter Neufahrzeuge steht diesem Ziel jedoch in direktem Widerspruch.
„Unsere gute Stube rund um die Kaiser-Wilhelm-Brücke darf nicht dauerhaft zur Kfz-Abstellfläche degenerieren“, erklärt die Ratsgruppe WIN@WBV und Volt. „Ziel des Ratsauftrags war eine geordnete und nachhaltige Entwicklung in der Südstadt – die derzeitige Situation läuft diesem Ziel klar entgegen.“
Aus Sicht der Ratsgruppe fehlt es in diesem Bereich an einer geeigneten Infrastruktur für den Massentransport von Fahrzeugen. Eine kurzzeitige Zwischennutzung der Flächen mit gut organisiertem An- und Abtransport mag unter Umständen noch hinnehmbar sein. Hier sind die beteiligten Firmen in der Pflicht, auf ihren eigenen Grundstücken ausreichend Abstellmöglichkeiten für LKWs bereitzustellen und Abholtermine so zu koordinieren, dass es nicht zu dem beschriebenen Verkehrschaos kommt. Zudem müssen die LKW-Fahrer ausdrücklich auf die Zu- und Abfahrt über den Friesendamm hingewiesen werden, da Navigationssysteme häufig ungünstige Routen vorschlagen.
Mittel- und langfristig verdient das direkte Umfeld der KW-Brücke jedoch eine bessere Entwicklung – mit klarer Priorität für Anwohnerinnen und Anwohner sowie Touristen. Die Ratsgruppe schlägt vor, dass sich die Ratsmitglieder aus dem Bereich der Südstadt vor Ort selbst ein Bild von der Situation machen, um die Auswirkungen des chaotischen Verkehrsflusses direkt zu erleben und gezielt Lösungen zu entwickeln. Insbesondere im Zuge der aktuellen Überarbeitung des Hafenentwicklungsplans muss über diese Situation gesprochen werden.
15.10.2025