WIN@WBV: Klinikum zukunftsfest machen

Über 80 Prozent der Kliniken haben akute Finanzierungsprobleme - Fachkräftemangel im Pflegebereich größtes Problem vor Ort 

In der Diskussion um die Finanzprobleme des Klinikums spricht sich die Fraktion WIN@WBV weiter eindeutig für eine Lösung in kommunaler Hand aus und plädiert dafür, mit allen Beteiligten entschlossen an der Zukunftsfestigkeit des Hauses zu arbeiten. 

„Die aktuelle Geschäftsführung und der Aufsichtsrat haben in den vergangenen Monaten begonnen, Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten und Überlegungen zu Lösungswegen angestellt. Dies ist insbesondere auch der Arbeit von Oliver Pommerenke zu verdanken, der uns zum Jahresende aus privaten Gründen leider verlässt“, so Dr. Angela Kirstges, Mitglied im Aufsichtsrat für die Fraktion WIN@WBV. „Wir sollten bei der Diskussion allerdings auch berücksichtigen, dass aktuell die meisten Kliniken in Deutschland akute Finanzprobleme haben. Hier sind Bund und Länder gefordert, schnell die angekündigten Hilfen und Neuausrichtungen in den Abrechnungssystemen umzusetzen. Die regional vorgehaltenen Kliniken müssen wieder verstärkt als Daseinsvorsorge und Standortfaktor begriffen werden und die notwendigen Betten ausreichend grundfinanziert werden.“, so Dr. Kirstges weiter. 

„Der Rat hat sich mit der Entscheidung, die zum größten Teil durch Corona verursachte Liquiditätslücke zu decken, eindeutig hinter sein Klinikum gestellt. Wir müssen nun schauen, wie wir gemeinsam mit unseren Nachbarn in Friesland die Krankenhäuser in der Region zukunftsfest aufstellen.“, ergänzt Markus Bulla, Fraktionsvorsitzender von WIN@WBV. „Dabei muss der Rat künftig stärker eingebunden werden.“, so Bulla weiter. 

Für die Lösung der Probleme vor Ort sind aus Sicht der Fraktion WIN@WBV nun vor allem die Themen Pflegepersonal, Neubau und Zusammenarbeit mit Friesland in den Fokus zu nehmen. „Gespräche mit der aktuellen Geschäftsführung und der Personalvertretung haben uns unter anderem gezeigt, dass gerade bei der Gewinnung und Bindung von Pflegepersonal noch deutlicher Handlungsbedarf besteht.“, so Olaf Fischer, Vertreter der WIN@WBV im Betriebsausschuss Krankenhaus. „Dazu ist es aus Sicht unserer Fraktion wichtig, die Personalvertretung mit ihrer Expertise verantwortlich an den Tisch zu holen. Wir schlagen daher vor, durch Satzungsänderung künftig ein Mitglied des Betriebsrates in den Aufsichtsrat zu entsenden, wie es beispielsweise in Friesland der Fall ist.“, so Fischer weiter. 

Abschließend stellt Dr. Angela Kirstges, die selber langjährig im Klinikum tätig war, mit Blick auf die öffentliche Diskussion fest: „Politik und Verwaltung sind es insbesondere auch dem Personal schuldig, schnell für Transparenz und eine sichere Perspektive für ihr Klinikum zu sorgen.“

15.11.2022