Die Fraktion der WIN@WBV stellt sich auch weiterhin demonstrativ hinter das kommunale Klinikum. „Mit uns ist eine Privatisierung unseres Krankenhauses nicht zu machen. Darauf können sich die Mitarbeitenden verlassen“, verspricht Fraktionsmitglied Stefan Becker. „Die immer wiederkehrende Forderung von Dr. von Teichmann, weicht uns nicht auf. Solche Pressemitteilungen sind zwar grundsätzlich legitim, in der aktuellen Situation schaden sie unserem Klinikum. Beispielsweise bewirbt sich verunsichertes Personal auf andere Stellen und das verschärft die ohnehin schwierige Situation des Klinikums weiter. Das ist im Augenblick absolut kontraproduktiv.“, so Becker weiter.
In der Diskussion um die Finanzprobleme des Klinikums spricht sich die Fraktion der WIN@WBV weiter eindeutig für eine Lösung in kommunaler Hand aus und plädiert dafür, mit allen Beteiligten entschlossen an der Zukunftsfestigkeit des Hauses zu arbeiten. „Die aktuelle Geschäftsführung und der Aufsichtsrat haben in den vergangenen Monaten begonnen, Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten und Überlegungen zu Lösungswegen angestellt. Dies ist insbesondere auch der Arbeit von Frau Dr. Korte und ihrem Team zu verdanken, die ein tragfähiges Sanierungskonzept aufgestellt haben.“ Becker wirft Dr. Michael von Teichmann die fortgesetzt ungemessene öffentliche Kritik am Klinikum vor. „Das ist ja schon fast eine krankhafte Sucht. Wenn es um negative Berichte gegen das Klinikum geht, ist er wie im ‚Blutrausch‘. Das Bedürfnis in der Zeitung zu stehen sei bei ihm um ein Vielfaches größer als die Verantwortung für die wichtige Einrichtung der Daseinsvorsorge in unserer Stadt. Leider hat er dies trotz seiner 25-jährigen Ratstätigkeit nicht gelernt“, so Becker weiter. „Die Fraktion der FDP im Rat der Stadt stimmt zudem in den letzten zwei Jahren immer für das Klinikum. Haben seine Leute in dieser Sache ebenfalls versagt?
Nicht als gegenstandslos, wie Oberbürgermeister Carsten Feist es bemerkt, sieht die WIN@WBV die von Ratsherr Detlef Schön (SPD) erhobenen Vorwürfe zur Informationspolitik in Sachen Klinikum. „Der Rat wurde in den letzten Monaten zwar über verschiedene Entwürfe des Sanierungskonzeptes von den Geschäftsführern Oliver Pommerenke und Dr. Rafaela Korte jeweils zeitnah und sehr umfassend informiert (die letzte Information zum aktuellen Sanierungsplan erfolgte im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung am 28. Juni 2023), doch die Informationspolitik des Oberbürgermeisters in der Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender ist weiterhin ungenügend“, so Fraktionsmitglied Dr. Angela Kirstges. „Die Menschen in der Stadt und die Beschäftigten im Klinikum erwarten von uns völlig zurecht, dass wir zukunftsfähige und dauerhafte Lösungen für das kommunale Krankenhaus umsetzen, und das werden wir weiter leisten“, so abschließend der Fraktionsvorsitzende Markus Bulla. „Wenn 90 Prozent der deutschen Krankenhäuser im Defizit sind, weist das nicht auf betriebswirtschaftlichen Mangel hin oder auf ein Versagen von Rat und Verwaltung, sondern auf ein System, das bundesweit nicht mehr funktioniert.“
14.07.2023